KNOETZL

Transparency International Podiumsdiskussion: Schutz für Whistleblower:innen – Wichtiges zum neuen HSchG & Aktuelles zu Compliance

Transparency International Podium

26.9.2022 | In der – bis auf den letzten Platz gefüllten – Kanzlei KNOETZL am Michaelerplatz mit herrlichem Ausblick diskutierten Expert:innen im Auftrag von Transparency International, Austrian Chapter (TI-AC), aktuelle Fragen rund um die bevorstehende Einführung eines HinweisgeberInnenschutzgesetzes (HSchG) und zu Compliance. Die Vorstandsvorsitzende, Prof Eva Geiblinger, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und Expert:innen.

Nach einem Überblick von Univ.-Prof. Dr. Robert Kert über den Ministerialentwurf mit pointierter Kritik, moderierte KNOETZL Partnerin und Präsidentin von TI AC Bettina Knötzl die Podiumsdiskussion mit Dr. Herbert Cordt, Vorsitzender des Veraltungsrats der RHI Magnesita, Mag. Kristof Wabl, Partner bei StoneTurn und Leiter der TI Arbeitsgruppe Whistleblowing sowie Mag. Rudolf Schwab, Senior Compliance Professional A1 Telekom Austria und Leiter der TI Arbeitsgruppe Compliance.

Für die erfolgreiche Einführung eines HinweisgeberInnensystems wurden verschiedene Faktoren genannt:

  1. Tone from the Top (Bekenntnis der Geschäftsleitung zu Compliance).
  2. Jeden Hinweis ernst nehmen.
  3. Eine demokratische Einbindung der Mitarbeiter:innen.

Jene Expert:innen, die schon Erfahrung mit Whistleblowing Systemen (WBS) haben, erklärten: Nur rund 2 % aller Meldungen sind „Spam“. Alle übrigen Meldungen führen zu einer Verbesserung der Kultur im Unternehmen, wenn man sie ernst nimmt.  Das wird dringend empfohlen.

Wenn wo ein Feuer brennt, ist das WBS wie der Feuerlöscher im eigenen Haus. Schnell zur Hand, kann das Feuer ohne viel Schaden beseitigt werden. Ohne Feuerlöscher, wenn die Meldung etwa an die Staatanwaltschaft erfolgt, drohen viel größere Schäden für das Unternehmen. Ein funktionierendes WBS gehört zu einem guten Compliance System.

Zu den Kosten waren sich alle einig. Im Grund kann sich jedes Unternehmen, selbst das kleinste, ein anonymes WBS leisten; und wenn es in Kleinunternehmen nur ein Briefkasten ist, der gut beworben wird, versteckt befüllt werden kann und regelmäßig geleert wird. Für mittelgroße Unternehmen offerieren zahlreiche Anbieter günstige web-basierte Lösungen, die auch einen Dialog mit dem:der Whistle Blower:in (WB) möglich machen.

Für den Schutz des redlichen WB, so waren sich alle einig, muss alles getan werden. Daher sollte das neue HSchG seinen Schutzbereich auch möglichst bereit und einfach verständlich definieren. Der vorliegende Entwurf des HSCHG bietet noch „viel Luft nach oben“. Das und vieles mehr wurde auch im Anschluss in bei einem lockeren Empfang noch etliche Stunden diskutiert. Die Gäste hoffen auf ein deutlich verbessertes Gesetz, das zeitnah in Kraft tritt. KNOETZL wird Sie auch diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

Wenn Sie Hilfestellung bei der Einführung eines WBS benötigen, melden Sie sich bei Ihrem Ansprechpartner bei KNOETZL oder direkt bei Bettina Knötzl.